Core Web Vitals

Die Rankingfaktoren entwickeln sich weiter. Der (nicht ganz) neue, heiße Scheiß von Google sind die Core Web Vitals. Lange angekündigt, beeinflussen die Core Web Vitals seit Mai 2021 die Rankings. Was dahinter steckt und wie wichtig die Optimierung ist, erfahren Sie in diesem Artikel. (Lesezeit: ca. 15 Minuten) 

Was sind Core Web Vitals?

Core Web Vitals

Unter dem Namen Core Web Vitals sind neue Google-Metriken zusammengefasst, die die Nutzerfreundlichkeit von sowohl mobilen als auch Desktop-Ansichten einer Webseite bewerten. Diese Metriken haben seit Mai 2021 direkten Einfluss auf das Ranking einer Website und sind zum festen Bestandteil der Google-Rankingfaktoren geworden. 

Schon seit langer Zeit ist die die User Experience wichtig für gute Rankings bei Google. Dafür wurde sich bisher hauptsächlich an der Seitengeschwindigkeit, genereller Optimierung der Darstellung auf Desktop- und Mobilgeräten und Sicherheit orientiert. Mit den neuen Core Web Vitals, die Google seit Mai 2021 zur Einschätzung der Nutzerfreundlichkeit heranzieht, wird die User Experience noch genauer und differenzierter gemessen. 


BEGRIFFSERKLÄRUNG zu den Core Web Vitals

Drei Werte bestimmen die neuen Core Web Vitals im Detail:

Largest Contentful Paint (LCP)

Die Position eines URL zu einem gesuchten Keyword bei Google. Die Als LCP werden die Ladezeit der größten zu ladenden Elementen auf der Webseite erfasst. Damit wird der Largest Contentful Paint LCP zum wichtigen Indikator für die Seitenladegeschwindigkeit.

First Input Delay (FID)

Der FID ist eine Metrik zur Messung der Reaktionsfähigkeit von Webseiten. Ein niedriger FID sagt aus, dass die Seite rasch für den User einsatzbereit und verwendbar ist. Ein für SEO und User Experience sehr wichtiger Faktor.
Der First Input Delay (FID) misst die Zeit, bis auf eine Interaktion des Nutzers reagiert werden kann, beispielsweise Scrollen, Klicken oder das Ausfüllen eines Formulars. 

Cumulative Layout Shift (CLS)

Jeder kennt es: man möchte schon Klicken oder liest gerade den ersten Absatz und exakt dann lädt noch ein größeres Bild nach und verschiebt die Seitenelemente. User mögen so ein Seitenladeverhalten gar nicht. 
Dieses asynchrone Laden großer Inhaltsblöcke wie Bildern oder Videos und die visuelle Stabilität einer Website während der Ladezeit beschreibt der Cumulative Layout Shift (CLS). 

Warum sind die Core Web Vitals wichtig?

Die User Experience (UX) ist Bestandteil des Google Algorithmus und die neuen Core Web Vitals helfen Google dabei, die UX einer Website noch besser zu bestimmen. Wer die vorderen Plätze in den organischen Google Suchergebnissen erreichen möchte, sollte sich neben den schon bekannten Rankingfaktoren auch um die neuen Core Web Vitals kümmern. Nur so ist ein optimaler Rankingscore erreichbar.

Die neuen Core Web Vitals und die schon bekannten Metriken zur User Experience fließen nun kumuliert in die Bewertung der Mobiloptimierung, Sicherheit und Störungsfreiheit ein. 

Seit „mobile first“ ist die Mobiloptimierung von höchster Relevanz für die Suchmaschinenoptimierung. Mit Einführung der Core Web Vitals wird der gesamte Rankingfaktor neu bewertet und höher gewichtet, dies hat großem Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung.

Durch diese Neugewichtung kommt es zu Veränderungen im Rankingscore. Wer gut aufgestellt ist bezüglich der Core Web Vitals zählt dann zu den Gewinnern. Die Verlierer müssen mit Verschlechterungen Ihrer Seiten in den organischen Suchergebnissen rechnen. Diese verminderte Sichtbarkeit geht i.d.R. mit deutlich weniger Traffic und Leads einher. 

Um dies zu vermeiden, sollten die Core Web Vitals spätestens jetzt überprüft werden. Andernfalls können sie Ergebnisse jahrelanger SEO-Bemühungen leiden und eine Kompensation plötzlich fehlenden Traffics ist rasch nur über teure Google Ads oder andere Werbeformen möglich.  

Was ist neu an den Core Web Vitals?

Vor dem Hintergrund immer umfangreich werdender Animationen und anderer visueller Inhalte auf Webseiten wurde der Cumulative Layout Shit (CLS) als neuer Wert eingeführt. Die beiden Werte FID und LCP waren in der SEO bereits bekannt. 

Die Reaktionsfähigkeit der Webseite über den First Input Delay (FID) wurde ebenfalls schon vor den Core Web Vitals gemessen und als Rankingfaktor vermutet. Einfach erklärt neigen Nutzer einer Webseite, die dabei keine oder eine verzögerte Reaktion erhalten, dazu, ihre Eingabe mehrfach zu wiederholen. Somit überschreiben sie ihre ursprüngliche Eingabe und senken die Geschwindigkeit der Website zusätzlich. Dies erhöht u.a. die Absprungrate und hinterlässt den User freudlos.

Die die über den LCP erfasste Seitenladegeschwindigkeit ist bereits seit Jahren Rankingfaktor, allerdings bisher immer im Vergleich zu anderen Domains, die zum gleichen Keyword ranken. Seit den neuen Core Web Vitals geht es beim LCP um die Zeit, bis die größten Inhaltsblöcke geladen sind. Der LSP ist als absoluter Wert, unabhängig vom Wettbewerbsumfeld zu betrachten. 

Wie misst man die Core Web Vitals?

Um feststellen zuDie Google Search Console bietet hier wertvolle Daten und gibt sehr deutlich an, welche Werte gut und welche nicht. Diese sogenannten Felddaten werden von Chrome-Usern anonymisiert gesammelt und Website-Betreibern zur Verfügung gestellt. Gerade bei kleinen oder sehr neuen Webseiten, sieht dies allerdings oftmals so aus:

Google Search Console - keine Daten

An dieser Stelle hilft das bewährte Tool Page Speed Insights (https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/) weiter und bietet Messwerte für die Desktopansicht der Seite, genauso wie für die mobile Variante.

Page Speed Insights OMS
Page Speed Insights OMS

Hier hat man wohl einen guten Job gemacht. Mobil könnte bei den meisten Websites besser sein – mit dem Ergebnis 77 fühlen wir uns ganz wohl.

Im direkten Vergleich zu zwei renommierten SEO-Agenturen, fühlen wir uns sogar recht wohl:

Page Speed Insights desktop - ok
Page Speed Insights mobil - schlecht
Page Speed Insights desktop - sehr gut
Page Speed Insights mobil - ok

Brauche ich eine neue Website, um gute Werte bei den Core Web Vitals zu erreichen?

Hier bemühe ich eine alte SEO-Weisheit: SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Geben Sie Optimierung der Core Web Vitals genügend Zeit und geben Sie sich mit Zwischenschritten zufrieden. Auch Websites, die keine Spitzenwerte in den Core Web Vitals erreichen, können trotzdem gute Rankings erhalten.

Lassen Sie sich daher von Ihrer Agentur nicht einen ggf. überflüssigen Relaunch Ihrer Website einreden. Zumindest nicht dann, wenn Layout und UX noch zeitgemäß sind und auch der SEO-Traffic keinen Anlass zur Sorge bietet. 
In vielen Fällen können die Werte auch durch weniger drastische Maßnahmen deutlich verbessert werden.

Wie optimiert man die Core Web Vitals?

Wie schon erwähnt, gibt Google sehr genau vor, welche Werte gut, noch gut oder schlecht sind. Google gibt uns sogar genau vor, welche Punkte genau welchen Wert negativ beeinflußen. So ist es möglich, ganz gezielt Verbesserungen herbei zu führen.

Die Einschätzung der Werte ist hier bemerkenswert einfach:

Core Web Vitals - Google
Bild von Google – https://support.google.com/webmasters/answer/9205520?hl=de

Largest Contentful Paint (LCP)

Die Zeit vom Aufrufen der URL bis zur vollständigen Darstellung des größten sichtbaren Inhaltselements im Darstellungsbereich. Dieses größte Element ist in der Regel ein Bild, ein Video oder auch ein sehr großes Textelement auf Blockebene. 

Zum Optimieren des LCP identifizieren Sie zunächst den Content, der von Google als größtes zu ladendes Element identifiziert wird. Die Ladegeschwindigkeit können Sie dann durch Verringerung der Dateigröße optimieren. Bei Videos und Bildern funktioniert dies recht schnell durch die Nutzung optimierter, moderner Dateiformate oder durch die Verringerung der Auflösung.

First Input Delay (FID)

Der FID beschreibt die Zeit von der ersten Interaktion des Nutzers mit der Website bis zum Reagieren des Browsers auf diese Interaktion. Beispielsweise, wenn der Nutzer auf eine Schaltfläche klickt. 

Ist diese Zeitspanne zu lang, liegt dies meist an umfangreichen JavaScript oder CSS-Dateien. 

Gerade schlecht optimierte Themes und Plug-Ins für WordPress blasen JavaScript- und CSS-Codes gerne unnötig auf. Optimierungen sind hier schwierig, aber machbar. Beispielsweise: nicht notwendige Plug-Ins deinstallieren oder schlankere Plug-Ins nutzen. 

Eine Verbesserung des FID kann auch erreicht werden, wenn JS und CSS nachgeladen oder inline geladen werden, um Verzögerungen zu minimieren

Cumulative Layout Shift (CLS)

Wie schon beschrieben, gibt der CLS die Gesamtsumme der einzelnen Werte für alle unerwarteten Layout Verschiebungen an. Der Wert liegt zwischen null und einer beliebigen positiven Zahl – je größer der Wert, desto mehr Layout Verschiebungen sind aufgetreten. Diesen Wert ist wichtig, weil es nicht nutzerfreundlich ist, wenn sich Seitenelemente während einer Eingabe bewegen. 

Der CLS berechnet alle Verschiebungen, die im Laufe des Aufbauprozesses erfolgen. Gründe hierfür können beispielsweise das Nachladen von Bildern, Videos oder JavaScript sein. Ins Gewicht fällt hier vor allem, ob und wie weit sich ein Element bewegt.

Den CLS optimieren Sie beispielsweise durch das Vorladen von Schriftarten oder die genaue Größenangaben von Bildern und Videos. Weiterhin sollte wo möglich auf hierarchisches Laden geachtet werden, um zu vermeiden, dass durch nachträglich eingepflegte Elemente Verschiebungseffekte entstehen.


LINKS & LITERATUR

[1] https://support.google.com/webmasters/answer/9205520?hl=de

Bildquelle: Online Marketing Strategy / Google

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