Warum es eine richtig schlechte Idee ist, sich Follower für Instagram, Twitter, Facebook, TikTok, YouTube & Co. kaufen sollten erklären wir in diesem Blogartikel.
Ich habe keine Freunde – soll ich mir Follower kaufen?
Aller Anfang ist schwer und so ein frisch eingerichteter Social-Media-Kanal bei Instagram oder Twitter mit 0 Abonnenten bzw. 0 Followern sieht schon richtig traurig aus. Facebook setzt noch einen drauf und bescheinigt „0 Freunde“. Da fragt man sich schon, wem man zum Grillen einlädt und wer einem beim nächsten Umzug um Hilfe bitten kann. Aber halt: einmal kurz bei Google nachsehen und man findet die Lösung:
Was kosten Follower?
Man den verschiedenen Anbietern durchaus bescheinigen, dass eine Lieferung erfolgt: kurz nach dem Kauf klettern die Abonnenten- /Follower- /Freundeszahlen munter nach oben. Für ca. 3 US-Dollar bekommt man beispielsweise 100 Follower. Der Preis variiert je Anbieter ein wenig. Ein guter Deal? Immerhin kann man mal rasch 1000 Follower aufbauen. Das sieht dann doch nach was aus! Ein erfolgreicher Channel vom Start an.
Vor allem spart man sich dieses ganze mühsame erstellen, teilen, sharen und bewerben von Content. Großartig? Weit gefehlt!
Gekaufte Follower und indische Karteileichen
Wie gut ist Ihr indisch? Ich frage für den Fall, dass Sie wirklich vorhaben mit Ihren Followen über Content und Nachrichten in Kontakt zu treten. Denn die meisten dieser Follower werden aus dem Ausland kommen und selbst wenn sie „deutschsprachige Premium Follower“ kaufen, sagt das wenig darüber aus wo die Facebook-Konten angelegt und verwaltet werden.
Angelegt und verwaltet trifft es ganz gut, denn mehr als das eine Social Profil geliked wird, passiert über diese Profile nicht. Fake-Follower sind eben genau das: nicht echt.
Diese Profile haben keine soziale Interaktion, keine Kollegen, keine Freunde, kein Leben. Darum wird es bei dem Like für Ihren Kanal bleiben. Das Ihre Beiträge ebenfalls geliked, kommentiert oder gelesen werden, können Sie gleich vergessen. Außer zahlen auch dafür.
Gekaufte Likes und Kommentare und der Skandal im Sperrbezirk
„Und wenn dich deine Frau nicht liebt / Wie gut, dass es die Rosi gibt“, rockt die Spider Murphy Gang im Skandal im Sperrbezirk. Genau wie Follower und Liebe sind auch Beitrags-Likes und Kommentare käuflich. Für 1000 Likes zahlt man ca. 100 Euro. Easy Money und ganz, ganz schneller Erfolg. Neuer Beitrag und zack! Schon hat man episch viele Likes.
Sollten Sie es bisher nicht an den Zwischentönen bemerkt haben: wir finden, dass es sich nicht gehört sich Likes, Follower, Kommentare oder gute Bewertungen zu kaufen. Das verzerrt den Wettbewerb und ist unethisch-hoch-10.
Trotzdem ist es leider gängige Praxis. Immerhin beziffert sich der Wert eines Influencers nach der Anzahl der Follower und auch bei Firmen sehen viele Follower, Likes und Kommentare gut aus. Betrug durch Zukauf ist jedoch zum Glück gut durchschaubar.
Wie erkennt man Fake-Likes?
Gehen wir mal von einer kleinen Facebook-Seite aus, die für ihre Beiträge 20-30 Likes bekommt. Der letzte Beitrag hat nun plötzlich 1000+ Likes. Das kann zwei Gründe haben: entweder ist genau dieser Beitrag super-super-interessant und viral gegangen oder die Likes sind gekauft.
Letzteres ist die wahrscheinlicher Variante, denn es gehen weniger Dinge „viral und durch die Decke“ als man meinen möchte. Gehen Sie also mit einer gesunden Skepsis an die Sache ran und Sie sind immer auf der sicheren Seite.
Fake-Follower erkennen ist schon schwieriger
Zum Glück sind die Agenturen mittlerweile soweit, nicht nur auf die reine Zahl der Follower zu achten, sondern auf weitere Metriken. Um einen Fake-Follower zu erkennen guckt man einfach auf die Herkunft: hat eine deutsche Firma einen großen Anteil an Followern aus asiatischen Ländern, ist das mehr als verdächtig.
Meist sieht man die Herkunft aber nicht, wenn man nicht selbst der Seitenbetreiber ist. Dann bleibt einen der Blick auf die Menge. 100.000 Follower aber die Beiträge haben nur um die 20 Likes? Dann stimmt da etwas ganz und gar nicht.
Emoji- Kommentare
Gekaufte Kommentare sind übrigens am leichtesten zu enttarnen: in der Regel sind das nämlich keine geschriebenen Kommentare, sondern nur Emoji. Es liegt ja auf der Hand: diese Follower-/Like-Farmen stehen sonst wo und die Damen und Herren dort sind weltweit tätig. Da aber chinesische oder bulgarische Kommentare genauso eigenartig wirken wie schlecht übersetze deutsche Kommentare, nutzt man Emojis.
Fun-Fact: es gab da kürzlich eine Influencerin auf, die bei einem Instagram-Gewinnspiel gezielt um Herzchen in den Kommentaren gebeten hat. Die Dame die sonst stolze 20-50 Tsd. Likes pro Beitrag bekommt, hatte auf diesem Beitrag plötzlich 92.000 Likes und 130.000 Kommentare!
Die Kommentare waren alle gleich: <3 <3 <3 (Herzchen, Herzchen, Herzchen). Genau wie gewünscht. Wenn man nun aber weiß, dass Fake-Kommentare nur aus Emojis bestehen und jemand gezielt nach Emoji-Kommentaren fragt, klingt das immerhin verdächtig.
Ein deutscher Comedian ist ihr mit der gleichen Vermutung auf die Spur gekommen und vermutete: die Bitte um die Herzchen-Kommentare war nur ein „schlauer Trick“ um den Zukauf von Kommentaren zu verschleiern. Er hat auch vermeintliche Beweise für den Betrug beschafft, veröffentlicht und nun trifft man sich vor Gericht.
Wir halten uns da raus. Aber wichtig: nicht alles ist Gold was glänzt. Augen auf und mit gesunder Skepsis an die Sache rangehen.
Bot-Follower
Bei den Bot-Followern handelt es sich um Programme, die sich beinahe wie echte Profile verhalten. Diese Bots liken ein Profil und verteilen unter dem eigenen Profil-Namen nette, kurze Kommentare oder auch Herzchen. Richtig nett. Aber nur so lange, bis der Umworbene Account zurück folgt.
Dann stellen die Bots das Umwerben ein und löschen das Abo. Der Umworbene bekommt evtl. noch mit, dass ihm ein Follower fehlt. Aber herauszufinden wer genau das war, ist mitunter schwierig. Darum funktionieren diese Bots so gut.
Wir finden diese Bots genauso mies wie die gekauften Follower/Likes/etc. und raten davon ab. Guter Content soll sich durchsetzen, nicht der bessere Bot.
Betrug bei Follower und Likes erkennen – drei Möglichkeiten
Wenn Sie vor der Herausforderung einer Kooperation mit gewissen Influencern stehen, empfiehlt es sich die Profile kurz zu prüfen. Die drei gängigsten Methoden sind:
1.) Interaktionsrate der Beiträge prüfen
Wie oben schon erwähnt: die Interaktionsrate zu betrachten ist ein erster, wichtiger Schritt.
Wenn beispielsweise ein Video mehr Likes als Aufrufe verzeichnet, ist es ein Hinweis darauf, dass hier etwas nicht stimmt. Solche Programme clustern verfügbare Videos nämlich nach Hashtags und verteilen ihre Likes, ohne sich die Zeit zu nehmen, dass Video „anzusehen“. Die Schwelle, bis ein Aufruf gezählt wird, liegt meist bei 30 Sekunden.
2.) Schauen Sie sich die Follower an
Fake Follower kommen gerne aus Russland, China, Indien, Bulgarien oder ähnlich exotischen Destinationen. Das können Sie – wo möglich – durch Stichproben der Follower des jeweiligen Profils überprüfen. Auch auffallend sind Profile, die unverhältnismäßig vielen Profilen folgen, während sie selbst kaum Follower haben. Das ist ein guter Hinweis, dass Fake-Follower gekauft wurden.
Die Herkunft der Follower alleine ist mittlerweile allerdings kein eindeutiger Beweis mehr. Mittlerweile kann man Abonnenten nämlich auch länderspezifisch erwerben.
3.) Tools, um gekaufte Follower zu erkennen
Mit dem Tool Socialblade lässt sich jeder beliebige Account rasch überprüfen. Gratis! Geben Sie einfach den zu überprüfenden Profilnamen in das Feld ein und schon geht es los! Kleinere Accounts sind ggf. ohne Historie, werden aber nach dem ersten Aufruf in die Datenbank aufgenommen.
Kommt es im Laufe der Zeit zu einmal oder mehrmals zu einem unnatürlichen Anstieg und Rückgang von Abonnenten (also Sprüngen!), lässt dies sehr gut auf den Kauf von Followern schließen. Organisch gewachsene Profile weisen eher einen kontinuierlichen Anstieg der Follower auf.
Wichtig: es kann selbstverständlich auch bei ehrlich geführten Accounts zu solchen „Ausreißern“ kommen. Da genügt ein Artikel in der Zeitung oder eine Erwähnung in einem Interview.
Gekaufte Follower verfälschen das Ranking – genauso wie gefälschte Bewertungen und Kommentare
Ärgerlich ist auch, wenn die Anzahl der Follower für diverse Rankings und Bewertungen von Seiten herangezogen wird. Da hat man als ehrlicher Profilinhaber kaum eine Zum Glück gibt es Ausnahmen: viele Influencer und Seiten halten natürlich, was die Anzahl der Fans verspricht.
Der Algorithmus als bester Weg, sich ins Knie zu schießen
Zum Schluss unser Lieblingsargument gegen gekaufte Follower: der Algorithmus. Egal ob Facebook, Instagram oder Twitter, etc., pp.: es entscheidet jeweils der zugrundeliegende Algorithmus, wann und an welche Follower ein neuer Beitrag ausgespielt wird.
Nehmen wir an, Sie haben 1.000 Follower und veröffentlichen einen neuen Beitrag. Dann schiebt sich der neue Beitrag brav in die Timeline einiger Follower. Aber längst nicht bei allen 1.000! Abhängig von der aktuellen Aktivität und Interaktion, sehen nur eine gewisse Anzahl Ihrer Follower auch ihren Beitrag. Wie viele genau ist von so vielen Faktoren abhängig, dass man es unmöglich pauschal sagen kann.
Aber nehmen wir doch mal an: von Ihren 1.000 echten Followern sehen 50% ihren Beitrag in der eigenen Timeline. Also 500 echte Follower sehen ihren Beitrag.
Nehmen wir nun an, ihr neuer Social Media Manager nimmt Geld in die Hand und erhöht die Anzahl Follower auf 10.000. Nun verteilt der Algorithmus den neuen Beitrag auf 10.000 Timelines/Feeds, von denen 90% inaktive Accounts sind. Die Chance, dass Ihre echten, treuen Fans und Follower nochmal was Neues von Ihrem Account sehen, sinkt in dramatische Tiefe. Oder, wenn Sie so wollen: ordentlich ins Knie geschossen.
Lassen Sie uns Ihr Social Media nachhaltig aufbauen. Gemeinsam. Wir stehen sehr gerne zu Ihrer Verfügung. Nehmen Sie gleich Kontakt auf!
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[…] Follower zu kaufen. Darüber hatten wir vor einiger Zeit auch einen ausführlichen Blogartikel, den wir hier für Sie […]
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[…] Anzahl von Likes und Followern zu erhöhen. Warum erklären wir Ihnen persönlich oder in unseren Blogartikel „Follower kaufen? Eine richtig schlechte Idee“ bzw. […]
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